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06.05.2011

HRSC Produktserie #505 - Nili Fossae Orbit 5270

HRSC Press Release #505 - Nili Fossae (orbit 5270)


Perspektive [1]
Perspektive [1]
Am 8. Februar 2008 nahm die hochauflösende Stereokamera (HRSC), unter der Leitung des Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin, auf der ESA-Sonde Mars Express im Orbit 5270 einen Teil der Region Nili Fossae mit einer Auflösung von ca. 14 Metern pro Bildpunkt auf. Die Abbildungen zeigen hiervon einen Ausschnitt bei 22° nördlicher Breite und 77° östlicher Länge. Die hier gezeigten Bildprodukte wurden in der Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung, am Institut für Geologische Wissenschaften an der Freien Universität Berlin erstellt.

Kontextkarte [2]
Kontextkarte [2]
On 8 February 2008 the High-Resolution Stereo Camera (HRSC), under the leadership of the Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum of Freie Universitaet Berlin, onboard the ESA spacecraft Mars Express obtained image data in orbit 5270 with a ground resolution of approximately 22 meters per pixel. The data were acquired in the region Nili Fossae at approximately 22° northern latitude and 77° eastern longitude. The scenes shown here were created at the Department of Planetary Sciences and Remote Sensing, at the Institute of Geological Sciences of the Freie Universitaet Berlin.








Farbkodiertes Höhenmodell [3]
Farbkodiertes Höhenmodell [3]
Nili Fossae ist ein Grabenbruchsystem nordöstlich des Vulkans Syrtis Major am nordwestlichen Rand des Isidis Einschlagbeckens. Das aus mehreren Grabenbrüchen bestehende Störungssystem verläuft fast parallel zu den Rändern des Einschlagbeckens. Das abgebildete Gebiet ist mit einer Ausdehnung von 70 km x 145 km etwa 10.300 km² groß. Das entspricht etwa der Größe Zyperns.

Lagekarte der beschriebenen<br>geologischen Strukturen [4]
Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
Nili Fossae is a graben system northeast of the volcano Syrtis Major on the northwestern edge of the impact basin Isidis. The system contains numerous troughs which are oriented concentric around the edges of the impact basin. The images exhibit an area of approximately 10.300 km² which is roughly the size of Cyprus.






Nadiraufnahme [5]
Nadiraufnahme [5]
In der Bildmitte sind deutlich die durchschnittlich 500 Meter tiefen Brüche in der Kruste des Planeten zu erkennen (1). Vermutlich sind sie bei der Bildung des Einschlagbeckens entstanden. Möglicherweise führte auch die Flutung des Beckens mit großen Mengen geschmolzener Gesteinsmassen, welche ihren Ursprung am nahe gelegenen Vulkan Syrtis Major hatten, zu einer Absenkung des Beckenbodens und der Bildung der Grabenbrüche.

RGB Farbbild [6]
RGB Farbbild [6]
The image center exhibits the up to 500 meters deep incisions into the martian crust (1). The graben formation most likely resulted in conjunction with the formation of the Isidis impact basin. Maybe the flooding of the basin with basaltic lava resulted in a subsidence of the basin floor, adding stress to the planets crust which was released by the formation of the troughs.





Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Am nordöstlichen Rand des Gebietes ist deutlich ein bereits stärker erodierter, etwa 12 Kilometer großer Einschlagskrater zu erkennen (2). Der Krater zeigt eine sogenannte Ejektadecke, welche durch beim Einschlag ausgeworfenes Material entsteht. Im Gegensatz dazu zeigt ein kleinerer, nur etwa 3.5 Kilometer großer Einschlagskrater südwestlich der großen Grabenbrüche keine vollständige Ejektadecke (3). Teile sind bereits erodiert oder überlagert. Darüber hinaus sind jedoch sehr schön zwei Hangrutschungen auf der Westseite des Kraters zu erkennen, die entweder infolge des Impakts oder auch viel später nach dem Impakt entstanden sind.

Perspektive #2 [8]
Perspektive #2 [8]
A strongly eroded, about 12 kilometers large impact crater is visible on the northeastern edge of the area (2). The crater exhibits a so-called ejecta blanket which is usually formed by material ejected during the impact. In contrast, a smaller impact crater southwest of the incisions measuring just 3.5 kilometers in diameter is lacking such an ejecta blanket (3). Parts of the ejecta blanket are either eroded or buried. In addition, two landslides to the west of the crater are observed. They were triggered either by the impact or long after it.




Perspektive #3 [9]
Perspektive #3 [9]
Im Südwesten des Gebietes ist das an der Oberfläche erkennbare Material deutlich dunkler gefärbt als im nordöstlichen Teil des Gebietes (4). Vermutlich handelt es sich hier um basaltische Gesteine (sogenannte Flutbasalte) oder vulkanische Asche, welche von dem im Südwesten gelegenen Vulkan Syrtis Major stammen können. Flutbasalte bilden auch auf der Erde großflächige Decken, wenn dünnflüssige, basaltische Gesteinsschmelze bei einem Vulkanausbruch große Entfernungen zurücklegt bevor sie erstarrt. So bedecken beispielsweise die „Dekkan Traps“ in Indien eine Fläche von etwa 500.000 km² (das entspricht etwa der Größe von Frankreich).

The surface material on the southwestern image border is colored much darker than the rest of the area (4). Most likely this material is basaltic rock or volcanic ash originating from Syrtis Major. These lava blankets are known on Earth as well. They form when large amounts of low viscosity basaltic magma overcome long distances before it cools down and solidifies. The “Dekkan Traps” in India are such an example which cover an area of approximately 500.000 km², roughly the size of France.




Perspektive #4 [10]
Perspektive #4 [10]
Nili Fossae ist aber noch aus einem anderen Grund interessant für Planetenforscher. Mittels Teleskop-Beobachtungen von der Erde wurden signifikante Gehalte an Methan in der Mars-Atmosphäre über diesem Gebiet gemessen. Die Ursache für die Methan-Vorkommen ist noch unklar - sie können sowohl durch geologische Prozesse als auch durch biologische Aktivität entstanden sein.

Nili Fossae interests planetary scientists because observations taken with telescopes on the Earth and published in 2009 have shown that there is a significant enhancement in MarsÂ’ atmospheric methane over this area, suggesting that methane may be being produced there. Its origin is remains mysterious, however, and could be geological or perhaps even biological.




Die Farbansichten wurden aus dem senkrecht blickenden Nadirkanal und den Farbkanälen erstellt, die Schrägansicht wurde aus den Stereokanälen der HRSC berechnet. Die Anaglyphen werden aus dem Nadirkanal und einem Stereokanal abgeleitet. Die schwarzweißen Detailaufnahmen wurden dem Nadirkanal entnommen, der von allen Kanälen die höchste Auflösung zur Verfügung stellt.

The colour scenes have been derived from the three HRSC-colour channels and the nadir channel. The perspective views have been calculated from the digital terrain model derived from the stereo channels. The anaglyph image was calculated from the nadir and one stereo channel. The black and white high resolution images were derived form the nadir channel which provides the highest detail of all channels.



Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin), der auch die technische Konzeption der hochauflösenden Stereokamera entworfen hatte, geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 40 Co-Investigatoren aus 33 Institutionen und zehn Nationen. Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Leitung des Principal Investigators (PI) G. Neukum entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena -Optronik GmbH). Sie wird vom DLR -Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die Darstellungen wurden vom Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung erstellt.

The High Resolution Stereo Camera (HRSC) experiment on the ESA Mars Express Mission is led by the Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum who also designed the camera technically. The science team of the experiment consists of 40 Co-Investigators from 33 institutions and 10 nations. The camera was developed at the German Aerospace Center (DLR) under the leadership of the PI G. Neukum and built in cooperation with industrial partners (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH and Jena-Optronik GmbH). The experiment on Mars Express is operated by the DLR Institute of Planetary Research, through ESA/ESOC. The systematic processing of the HRSC image data is carried out at DLR. The scenes shown here were created by the PI-group at the Institute for Geological Sciences of the Freie Universitaet Berlin in cooperation with the German Aerospace Center (DLR), Institute of Planetary Research, Berlin.





Download
hochaufgelöste Bilddaten / high resolution image data

Kontextkarte [2]:   TIF
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Farbkodiertes Höhenmodell [3]:   TIF
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Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
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Nadiraufnahme [5]:   TIF
(24 MBs)
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RGB Farbbild [6]:   TIF
(68 MBs)
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Rot-Cyan Anaglyphe [7]:   TIF
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(6 MBs)
Perspektive [1]:   TIF
(36 MBs)
JPG
(6 MBs)
Perspektive #2 [8]:   TIF
(45 MBs)
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Perspektive #3 [9]:   TIF
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Perspektive #4 [10]:   TIF
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© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

 

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Stand: 18.07.2012

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