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06.11.2009

HRSC Produktserie #447 - Kasei Valles - Sacra Fossae Orbit 6241

HRSC Press Release #447 - Kasei Valles - Sacra Fossae (orbit 6241)


Perspektive [1]
Perspektive [1]
Am 11. November 2008 nahm die hochauflösende Stereokamera (HRSC), unter der Leitung des Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin, auf der ESA-Sonde Mars Express im Orbit 6241 einen Teil der Region Kasei Valles/Sacra Fossae mit einer Auflösung von ca. 21 Metern pro Bildpunkt auf. Die Abbildungen zeigen hiervon einen Ausschnitt bei 12° nördlicher Breite und 285° östlicher Länge.

On 11 November 2008 the High-Resolution Stereo Camera (HRSC), under the leadership of the Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum of Freie Universitaet Berlin, onboard the ESA spacecraft Mars Express obtained image data in orbit 6241 with a ground resolution of approximately 21 meters per pixel. The data were acquired in the region Kasei Valles/Sacra Fossae approximately 12° northern latitude and 285° eastern longitude.




Kontextkarte [2]
Kontextkarte [2]

Der nördliche Bereich des HRSC Orbits 6241 zeigt die Ostabgrenzung des Kasei Valles hin zum Plateau Lunae Planum in der Nähe der Sacra Fossae. Kasei Valles ist eines der größten Ausflusstäler auf dem Mars. Es erstreckt sich über 3000 km vom Echus Chasma im Süden bis zum Becken Chryse Planitia. Sacra Fossae ist eine über 1000 Kilometer lange und einige hundert Meter tiefe Störungszone, die Teile des Kasei Valles im Süden bzw. im Osten von der Hochebene Lunae Planum abgrenzt. Das Gebiet wurde nach einer Insel, der Isola Sacra, an der Mündung des Tiber in Italien benannt. Die abgebildete Region ist 225 Kilometer x 95 Kilometer groß und bedeckt eine Fläche von 21.375 km². Das entspricht etwa der Hälfte der Größe der Niederlande.

The northern portion of HRSC orbit 6241 shows die eastern margin of Kasei Valles and the adjacent Lunae Planum plateau including the nearby Sacra Fossae. Kasei Valles is one of the largest outflow channels on Mars. It extends over 3000 km from Echus Chasma to the south to the large basin Chryse Planitia. Sacra Fossae is a fault system extending for more than 1000 km. It is several 100 m deep and separates parts of Kasei Valles to the south and east from the vast plain of Lunae Planum. The fossae was named after Isola Sacra, an island at the estuary of the Tiber River in Italy. The area shown extends over 225 kilometers x 95 kilometers and covers an area of 21.375 km², roughly half the size of the Netherlands.



Farbkodiertes Höhenmodell [3]
Farbkodiertes Höhenmodell [3]

Im Norden des Gebietes ist ein alter, etwa 35 Kilometer großer Einschlagskrater zu erkennen, dessen südwestlicher Kraterrand stark erodiert ist (1). Diese Erosion ist unter anderem auf die Tätigkeit von Wasser zurückzuführen. Ursprungsgebiet dieser Wassermassen ist das ca. 850 km im Südwesten liegende Echus Chasma. Der Kraterboden und das westlich davon liegende Gebiet wurden später von Sedimenten und basaltischen Lavaströmen der Tharsis Region überdeckt und zeigen aufgrund dessen eine wenig bekraterte, sehr glatte Oberfläche.

Lagekarte der beschriebenen<br>geologischen Strukturen [4]
Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
The image exhibits an old, approximately 35 kilometers large impact crater in the northern part of the region (1). The south-western rim of the impact crater is strongly eroded. The erosion is predominantly caused by flowing water. The source region of the water is Echus Chasma located about 850 km to the southwest. The crater floor and the western part of the region are remarkably flat and have been formed by sediments and basaltic lava flows of the Tharsis Region.




Nadiraufnahme [5]
Nadiraufnahme [5]
Am unteren Bildrand ist deutlich der Übergang der stark bekraterten Ebene zu den einige hundert Meter tiefer liegenden, stark zerklüfteten Gebieten zu erkennen (2). Entlang des Übergangs zeigen sich parallel zur Übergangszone verlaufende Bruchzonen. Es ist davon auszugehen, dass das gesamte Gebiet neben tektonischer Beanspruchung auch durch starke Subrosion geprägt ist, ein Prozess bei dem im Untergrund Material vorwiegend durch fließendes Wasser gelöst und abtransportiert wird. Die überlagernden Schichten stürzen teilweise ein und bilden diese auch als "Chaotische Gebiete" benannten Regionen.

RGB Farbbild [6]
RGB Farbbild [6]
The lower part of the image clearly exhibits the boundary of the heavily cratered plain and the lower, heavily disrupted area showing numerous fracture zones (2). Along the transition zone most of the fractures are parallel to the edge of the plain. Most likely the entire region experienced besides tectonic stress also strong subrosion processes where subsurface rocks are dissolved and removed by water. As a result, overlying strata partially collapse forming the so-called "chaos terrains".




Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Auch im Westen der Region fallen viele, teilweise rechtwinklig zueinander orientierte Bruchzonen auf (3). Bei diesen Strukturen handelt es sich höchstwahrscheinlich ebenfalls um Bruchzonen, die durch das Einstürzen von Oberflächenschichten infolge von Subrosionsprozessen entstanden sind. Die eingesunkenen, noch intakt gebliebenen Flächen sind hier bis zu 10 km groß. Ähnliche Prozesse, die zur Bildung der sogenannten "Chaotischen Gebiete" führen, sind unter anderem im Pressearchiv der Freien Universität Berlin, Fachbereich Planetologie und Fernerkundung beschrieben, z.B. "Aram Chaos".

Several fracture zones are also visible in the western part of this region (3). They probably developed the same way as the features mentioned above. Subrosion caused overlying rocks to subside. Up to 10 km large areas are observed which experienced subsidence but are still intact. Comparable processes leading to the formation of the so-called “chaotic terrains” are listed in the archives of the department of Planetary Sciences and Remote Sensing, Freie Universitaet Berlin, e.g. "Aram Chaos".


Perspektive #2 [8]
Perspektive #2 [8]
Die Farbansichten wurden aus dem senkrecht blickenden Nadirkanal und den Farbkanälen erstellt, die Schrägansicht wurde aus den Stereokanälen der HRSC berechnet. Die Anaglyphen werden aus dem Nadirkanal und einem Stereokanal abgeleitet. Die schwarzweißen Detailaufnahmen wurden dem Nadirkanal entnommen, der von allen Kanälen die höchste Auflösung zur Verfügung stellt.

The colour scenes have been derived from the three HRSC-colour channels and the nadir channel. The perspective views have been calculated from the digital terrain model derived from the stereo channels. The anaglyph image was calculated from the nadir and one stereo channel. The black and white high resolution images were derived form the nadir channel which provides the highest detail of all channels.


Perspektive #3 [9]
Perspektive #3 [9]
Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin), der auch die technische Konzeption der hochauflösenden Stereokamera entworfen hatte, geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 40 Co-Investigatoren aus 33 Institutionen und zehn Nationen. Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Leitung des Principal Investigators (PI) G. Neukum entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena -Optronik GmbH). Sie wird vom DLR -Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die Darstellungen wurden vom Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung erstellt.

Perspektive #4 [10]
Perspektive #4 [10]
The High Resolution Stereo Camera (HRSC) experiment on the ESA Mars Express Mission is led by the Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum who also designed the camera technically. The science team of the experiment consists of 40 Co-Investigators from 33 institutions and 10 nations. The camera was developed at the German Aerospace Center (DLR) under the leadership of the PI G. Neukum and built in cooperation with industrial partners (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH and Jena-Optronik GmbH). The experiment on Mars Express is operated by the DLR Institute of Planetary Research, through ESA/ESOC. The systematic processing of the HRSC image data is carried out at DLR. The scenes shown here were created by the PI-group at the Institute for Geological Sciences of the Freie Universitaet Berlin in cooperation with the German Aerospace Center (DLR), Institute of Planetary Research, Berlin.




Download
hochaufgelöste Bilddaten / high resolution image data

Kontextkarte [2]:   TIF
(3 MBs)
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(399 KBs)
Farbkodiertes Höhenmodell [3]:   TIF
(59 MBs)
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Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
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TIF
(21 MBs)
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Nadiraufnahme [5]:   TIF
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RGB Farbbild [6]:   TIF
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Rot-Cyan Anaglyphe [7]:   TIF
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Perspektive [1]:   TIF
(28 MBs)
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(3 MBs)
Perspektive #2 [8]:   TIF
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Perspektive #3 [9]:   TIF
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(4 MBs)
Perspektive #4 [10]:   TIF
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(4 MBs)

© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

 

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Stand: 18.07.2012

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