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10.12.2010

HRSC Produktserie #488 - Schiaparelli Crater Orbit 8636

HRSC Press Release #488 - Schiaparelli Crater (orbit 8636)


Perspektive [1]
Perspektive [1]
Am 15. Juli 2010 nahm die hochauflösende Stereokamera (HRSC), unter der Leitung des Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin, auf der ESA-Sonde Mars Express im Orbit 8363 einen Teil der Region Schiaparelli Krater mit einer Auflösung von ca. 19 Metern pro Bildpunkt auf. Die Abbildungen zeigen hiervon einen Ausschnitt bei 0° Breite und 14° östlicher Länge.

On 15 July 2010 the High-Resolution Stereo Camera (HRSC), under the leadership of the Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum of Freie Universitaet Berlin, onboard the ESA spacecraft Mars Express obtained image data in orbit 8363 with a ground resolution of approximately 19 meters per pixel. The data were acquired in the region Schiaparelli Crater at approximately 0° latitude and 14° eastern longitude.




Kontextkarte [2]
Kontextkarte [2]
Der Schiaparelli-Krater ist ein großes Impaktbecken mit einem Durchmesser von etwa 460 km und liegt im östlichen Teil von Terra Meridiani in Äquatornähe. Benannt wurde es nach dem italienischen Astronomen Giovanni Schiaparelli (1835-1910), der für seine Beobachtungen von Merkur und Venus, vor allem aber für die Beschreibung der "canali" (Kanäle) auf dem Mars bekannt war. Die International Astronomical Union (IAU) gedenkt Personen, die sich bei der Erforschung planetarer Körper verdient gemacht haben indem zum Beispiel Krater nach ihnen benannt werden.

Schiaparelli is a large impact basin about 460 km in diameter and is located in the eastern Terra Meridiani region at the equator. It was named after the Italian astronomer Giovanni Schiaparelli (1835-1910) who was well known for his observations on Mercury and Venus and his assumed "canali" (channels) on Mars. The International Astronomical Union commemorates persons who have worked on planetary bodies by naming, for example, large craters after them.




Farbkodiertes Höhenmodell [3]
Farbkodiertes Höhenmodell [3]
Die Szene zeigt die nordwestliche Region des Schiaparelli-Kraters mit dem Kraterrand, dem Inneren des Kraters und Teile des umgebenden Hochlands. Das Innere des Kraters ist durch mehrere geologische Prozesse stark verändert worden. Es ist gekennzeichnet durch die Ablagerung von Auswurfmaterial infolge des Impaktes und flachen Ebenen, die als eine Abfolge von vulkanischen und lakustrinen Sedimenten interpretiert werden.

The scene shows the northwestern area of Schiaparelli crater with the crater rim, the crater interior, and parts of the surrounding highland. The interior of the crater is largely modified by multiple geological processes such as deposition of fallback ejecta, which was emplaced right after the impact, and smooth plains interpreted to be composed of lava flows and lacustrine sediments. Box 1 shows remnants of interpreted sediment deposits. They are light- and dark-coloured. Smaller impact craters were partially flooded and filled; in places faint layering is recognisable.




Lagekarte der beschriebenen<br>geologischen Strukturen [4]
Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
Box 1 zeigt die Überreste dieser Sedimente. Sie zeigen sowohl helle, als auch dunkle Farbtöne, die auf unterschiedliches Material hinweisen. Kleinere Einschlagskrater wurden zum Teil geflutet und aufgefüllt; an manchen Stellen ist eine Schichtung der Ablagerungen erkennbar.

Box 1 shows remnants of interpreted sediment deposits. They are light- and dark-coloured. Smaller impact craters were partially flooded and filled; in places faint layering is recognisable.




Nadiraufnahme [5]
Nadiraufnahme [5]
Die Sedimente, die die ebenen Flächen aufbauen, wurden ebenfalls verändert [Box 2]. Hier hat die Erosion durch Wind oder Wasser scharfe Konturen hinterlassen, wie zum Beispiel das kleine, geringmächtige Plateau. Die anhaltende und erosive Kraft des Windes hat an anderen Stellen Oberflächenmaterial abgetragen und eine Vielzahl runder, abgeschliffener Hügel hinterlassen, sowie Dünen abgelagert. Aus diesem Grund erscheint die Oberfläche an Orten, an denen Erosion dominierte, rau und dort wo eine Ablagerung der feinen, durch Wind transportierten Sedimente stattfand, sanft und eben (in Nähe der Dünen).

The sediments forming the smooth plains were also modified [box 2]. Here, erosion by wind or water formed sharp contours such as the skinny plateau-like feature. At other places, surface material was eroded and reworked by prolonged activity of wind sculpturing numerous rounded hills and dunes. As a result, the surface texture appears rough where erosion dominated and smooth where deposition of fine windblown material occurred (i.e. where dunes are).


RGB Farbbild [6]
RGB Farbbild [6]
Bei der Betrachtung des gesamten Bildes, fällt der Blick auf den etwa 42 km großen Krater auf dem inneren Schiaparelli-Kraterrand [Box 3]. Das Innere des Kraters ist mit Sedimenten verfüllt. Im nördlichen Teil scheinen diese Sedimente eine Terrasse zu formen, wohingegen im Zentrum eine Delta-ähnliche Struktur zu erkennen ist. Diese Struktur scheint zum Teil aus gerundeten, hellen Hügeln zu bestehen. Dunkles, ebenfalls durch den Wind transportiertes Material wurde vorzugsweise im südlichen Teil des Kraters abgelagert. Dünenfelder verdeutlichen hier wiederum große Materialumlagerungen durch Wind.

While looking at the entire scene presented here, the eye is primarily drawn to the 42 km-diameter crater resting on the inner crater rim of Schiaparelli [box 3]. The interior of the crater is filled by sediments which appear to form a terrace in the northern part and a delta-like structure near the centre. The latter seems to be partially composed of rounded light-coloured mounds. Dark wind-transported material accumulated preferentially in the southern portion of the crater. Again, the prevalent activity of wind is observed by the presence of dune fields.


Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Die Farbansichten wurden aus dem senkrecht blickenden Nadirkanal und den Farbkanälen erstellt, die Schrägansicht wurde aus den Stereokanälen der HRSC berechnet. Die Anaglyphen werden aus dem Nadirkanal und einem Stereokanal abgeleitet. Die schwarzweißen Detailaufnahmen wurden dem Nadirkanal entnommen, der von allen Kanälen die höchste Auflösung zur Verfügung stellt.

The colour scenes have been derived from the three HRSC-colour channels and the nadir channel. The perspective views have been calculated from the digital terrain model derived from the stereo channels. The anaglyph image was calculated from the nadir and one stereo channel. The black and white high resolution images were derived form the nadir channel which provides the highest detail of all channels.


Perspektive #2 [8]
Perspektive #2 [8]
Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin), der auch die technische Konzeption der hochauflösenden Stereokamera entworfen hatte, geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 40 Co-Investigatoren aus 33 Institutionen und zehn Nationen. Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Leitung des Principal Investigators (PI) G. Neukum entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena -Optronik GmbH). Sie wird vom DLR -Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die Darstellungen wurden vom Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung erstellt.

The High Resolution Stereo Camera (HRSC) experiment on the ESA Mars Express Mission is led by the Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum who also designed the camera technically. The science team of the experiment consists of 40 Co-Investigators from 33 institutions and 10 nations. The camera was developed at the German Aerospace Center (DLR) under the leadership of the PI G. Neukum and built in cooperation with industrial partners (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH and Jena-Optronik GmbH). The experiment on Mars Express is operated by the DLR Institute of Planetary Research, through ESA/ESOC. The systematic processing of the HRSC image data is carried out at DLR. The scenes shown here were created by the PI-group at the Institute for Geological Sciences of the Freie Universitaet Berlin in cooperation with the German Aerospace Center (DLR), Institute of Planetary Research, Berlin.




Download
hochaufgelöste Bilddaten / high resolution image data

Kontextkarte [2]:   TIF
(3 MBs)
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Farbkodiertes Höhenmodell [3]:   TIF
(69 MBs)
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(8 MBs)
Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
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TIF
(24 MBs)
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(8 MBs)
Nadiraufnahme [5]:   TIF
(24 MBs)
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(8 MBs)
RGB Farbbild [6]:   TIF
(54 MBs)
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Rot-Cyan Anaglyphe [7]:   TIF
(45 MBs)
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Perspektive [1]:   TIF
(21 MBs)
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(3 MBs)
Perspektive #2 [8]:   TIF
(27 MBs)
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© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

 

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Stand: 18.07.2012

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