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02.10.2009

HRSC Produktserie #443 - Daedalia Planum Orbit 6396

HRSC Press Release #443 - Daedalia Planum (orbit 6396)


Perspektive [1]
Perspektive [1]
Am 25. Dezember 2008 nahm die hochauflösende Stereokamera (HRSC), unter der Leitung des Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin, auf der ESA-Sonde Mars Express im Orbit 6396 einen Teil der Region Daedalia Planum mit einer Auflösung von ca. 17 Metern pro Bildpunkt auf. Die Abbildungen zeigen hiervon einen Ausschnitt bei 21° südlicher Breite und 243° östlicher Länge.

On 25 December 2008 the High-Resolution Stereo Camera (HRSC), under the leadership of the Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum of Freie Universitaet Berlin, onboard the ESA spacecraft Mars Express obtained image data in orbit 6396 with a ground resolution of approximately 17 meters per pixel. The data were acquired in the region Daedalia Planum at approximately 21° southern latitude and 243° eastern longitude.




Kontextkarte [2]
Kontextkarte [2]

Daedalia Planum ist eine relativ wenig bekraterte Ebene süd-südöstlich des 14 Kilometer hohen Vulkans Arsia Mons (siehe Veröffentlichung #046), einem der größten Vulkane des Mars. Die Ebene wird von zahlreichen erkalteten Lavaströmen unterschiedlichen Alters dominiert. Das hier abgebildete Gebiet hat eine Ausdehnung von ca. 150 Kilometer x 75 Kilometer und bedeckt eine Fläche von ca. 11.250 km². Die gezeigte Region ist damit in etwa so groß wie Jamaika.

Daedalia Planum is a relatively sparsely cratered, widely untextured plain south-southeast of Arsia Mons (see press release #046), one of the largest volcanoes on Mars. Its base has a diameter of 350 Kilometer and it reaches a height of 14 kilometers. The plain is dominated by numerous lava flows of varying ages. The image exhibits a region of approximately 150 kilometers x 75 kilometers and covers an area of 11.250 km², which is about the size of Jamaica.



Farbkodiertes Höhenmodell [3]
Farbkodiertes Höhenmodell [3]

Das gesamte Gebiet zeigt zahlreiche erkaltete Lavaströme verschiedener Alter und Oberflächenstrukturen. Die Lavaströme haben ihren Ursprung an der Südflanke des Vulkans Arsia Mons. In der Lagekarte [1] sind zwei Lavaströme zu erkennen. Der jüngere Lavastrom im oberen Bildausschnitt zeigt deutliche Fliessstrukturen, sogenannte „pressure ridges“, sowie den Lava-Kanal (lava channel, siehe oben rechts). Im Gegensatz dazu ist ein deutlich älterer Lavastrom im unteren Bildbereich zu sehen. Auf diesem sind mehr Einschlagskrater zu erkennen, und die Lavaoberfläche erscheint glatter aufgrund von Sedimentakkumulation im Laufe der Zeit.

Lagekarte der beschriebenen<br>geologischen Strukturen [4]
Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
The entire area exhibits numerous solidified lava flows of different ages with varying surface textures. The lava flows originate at the southern flank of Arsia Mons. The Feature Map [1] shows two lava flows. The younger lava flow (upper portion) exhibits flow structures, pressure ridges as well as the central lava channel (upper right corner). In contrast, an older lava flow is shown in the lower portion. Here, more impact craters are observed and the lava surface appears smoother due to sediment accumulation in time.




Nadiraufnahme [5]
Nadiraufnahme [5]
Auffällig auf der Lagekarte (Box [2] und [3]) sind schräg zur Fliessrichtung parallel verlaufende Absenkungen, die etwa N-S bis NNO-SSW orientiert sind. Diese Strukturen sind auf darunterliegende Gräben zurückzuführen. Die Lavaströme flossen in diese Gräben und füllten diese teilweise oder sogar vollständig auf. Dort, wo nur eine partielle Verfüllung erfolgte, sind die Grabenstrukturen noch erkennbar. Ein Grabenabschnitt, der nicht von Lava gefüllt wurde, ist im obersten linken Ausschnitt des Nadir-Bildes zu erkennen.
RGB Farbbild [6]
RGB Farbbild [6]
Two striking features are observed on the Feature Map (Box [2] and [3]). Here, two depressions have a general N-S to NNE-SSW orientation and run transversely with respect to the lava flow direction. These structures are related to grabens of the pre-existing topography. The observed lava flows invaded the grabens partially or filled them completely. Where a graben was only partially filled, the graben dimensions are still recognizable. A portion of this graben system which has not been modified by the younger lava flows is located in the upper left part of the nadir image.




Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Interessant zu beobachten ist, wie bereits existierende Einschlagskrater von Lava angeflutet, gefüllt oder gar vollständig bedeckt wurden. Dies ist an den 2 größten Einschlagskratern im Gebiet (Rot-Cyan Anaglyphe 1) deutlich erkennbar. Der größte Krater (unten) wurde noch nicht von den Lavaströmen modifiziert, jedoch sind bereits Teile der Auswurfdecke überlagert. Der zweitgrößte Krater (rechts) wurde fast bis zum Rand aufgefüllt. Durch eine Öffnung im Kraterrand floss außerdem Lava in den Krater hinein und füllte ihn auf. Vollständig bedeckte Impaktkrater, deren Umrisse noch schwach erkennbar sind, werden auch Geisterkrater genannt. Ein Geisterkrater befindet sich in unmittelbarer Nähe des zweitgrößten Impaktkraters.

Furthermore, it is interesting to observe how existing impact craters have been modified by lava. The two largest impact craters show different stages of modification (see Red-Cyan anaglyph 1). The largest impact crater (bottom) was not affected by lava flow formation, however, its ejecta blanket is already partially covered. The second largest impact crater has been flooded almost entirely. Minor portions of the rim are still preserved. Due to a breach of the rim, lava was able to enter the crater filling it up. Fully covered impact craters whose outlines are still visible are also known as ghost craters. One ghost crater is located in the immediate vicinity of the second largest impact crater.


Perspektive #2 [8]
Perspektive #2 [8]
Die Farbansicht wurde aus dem senkrecht blickenden Nadirkanal und den Farbkanälen erstellt, die Schrägansichten wurden aus den Stereokanälen der HRSC berechnet. Die Anaglyphe wurde aus den beiden Stereokanälen abgeleitet. Die schwarzweiße Detailaufnahme wurde dem Nadirkanal entnommen, der von allen Kanälen die höchste Auflösung zur Verfügung stellt.

The colour scene has been derived from the three HRSC-colour channels and the nadir channel. The perspective views have been calculated from the digital terrain model derived from the stereo channels. The anaglyph image was calculated from both stereo channels. The black and white high resolution image was derived from the nadir channel which provides the highest detail of all channels.


Perspektive #3 [9]
Perspektive #3 [9]
Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin), der auch die technische Konzeption der hochauflösenden Stereokamera entworfen hatte, geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 40 Co-Investigatoren aus 33 Institutionen und zehn Nationen. Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Leitung des Principal Investigators (PI) G. Neukum entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena -Optronik GmbH). Sie wird vom DLR -Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die Darstellungen wurden vom Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung erstellt.

The High Resolution Stereo Camera (HRSC) experiment on the ESA Mars Express Mission is led by the Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum who also designed the camera technically. The science team of the experiment consists of 40 Co-Investigators from 33 institutions and 10 nations. The camera was developed at the German Aerospace Center (DLR) under the leadership of the PI G. Neukum and built in cooperation with industrial partners (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH and Jena-Optronik GmbH). The experiment on Mars Express is operated by the DLR Institute of Planetary Research, through ESA/ESOC. The systematic processing of the HRSC image data is carried out at DLR. The scenes shown here were created by the PI-group at the Institute for Geological Sciences of the Freie Universitaet Berlin in cooperation with the German Aerospace Center (DLR), Institute of Planetary Research, Berlin.




Download
hochaufgelöste Bilddaten / high resolution image data

Kontextkarte [2]:   TIF
(4 MBs)
JPG
(388 KBs)
Farbkodiertes Höhenmodell [3]:   TIF
(80 MBs)
JPG
(10 MBs)
Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
:   
TIF
(24 MBs)
JPG
(7 MBs)
Nadiraufnahme [5]:   TIF
(24 MBs)
JPG
(7 MBs)
RGB Farbbild [6]:   TIF
(64 MBs)
JPG
(8 MBs)
Rot-Cyan Anaglyphe [7]:   TIF
(44 MBs)
JPG
(5 MBs)
Perspektive [1]:   TIF
(43 MBs)
JPG
(6 MBs)
Perspektive #2 [8]:   TIF
(36 MBs)
JPG
(5 MBs)
Perspektive #3 [9]:   TIF
(39 MBs)
JPG
(5 MBs)

© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

 

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Stand: 18.07.2012

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