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01.06.2005

HRSC Bildserie #182 - Iani Chaos (Orbit 0923)
Der Durchbruch von Iani Chaos in das Ares-Tal


HRSC Press Release #182 - Iani Chaos (orbit 0923)
Where Iani Chaos opens into Ares Vallis



 
 RGB Detail Farbbild 1 / RGB Colour Image Detail 1 Im Oktober 2004 nahm die hochauflösende Stereokamera (HRSC) auf der ESA-Sonde Mars Express aus 350 Kilometer Höhe das Gebiet Iani Chaos und den Beginn des Ares-Talsystems in einer Auflösung von 15 Metern pro Bildpunkt (Pixel) auf, die zu einem Mosaik zusammengefügt wurden. Die hier gezeigten Ausschnitte zeigen ein Gebiet, das bei 17,5° westlicher Länge vom Äquator bis etwa 3° nördlicher Breite reicht.

The High Resolution Stereo Camera (HRSC) onboard Mars Express in October 2004 recorded data of Iani Chaos and the upper reaches of Ares Vallis. The image strips taken during three orbits from 350 km altitude in a resolution of 15 meters per pixel have been matched to a mosaic from which an area at 17.5Âş Western longitude stretching from the equator to 3Âş North is shown.

 
 Nadiraufnahme / Grayscale Nadir Image Die Aufnahmen lassen Landschaften mit einer komplexen geologischen Vergangenheit erkennen. Hier ist die 180 Kilometer lange und 200 Kilometer breite Senke des Iani Chaos an einem fast hundert Kilometer breiten Durchbruch mit dem Ares Vallis verbunden. Von dort erstreckt sich das Ares-Tal über eine Länge von 1400 Kilometer und bis zu zweitausend Meter tief eingeschnitten durch das Xanthe-Hochland, ehe es in die Tiefebene von Chryse Planitia mündet. Ares Vallis ist eines von mehreren großen Ausflußtälern in dieser Gegend des Mars, die sich alle vor mehreren Milliarden Jahren gebildet haben.

A very complex geologic history can be told from the images. A large depression – 180 kilometer long and 200 kilometer wide – named Iani Chaos is connected to the beginning of Ares Vallis at a gap 100 kilometer wide. From here Ares Vallis continues its course for about 1400 kilometers through the ancient Xanthe highland, bordered by valley flanks up to 2000 meters high. Finally, Ares empties into Chryse Planitia. Ares Vallis is one of several big outflow channels on Mars in this region that all have been formed billions of years ago.



 
 Rot-Cyan Anaglyphe / Red-cyan anaglyphe Viele Landschaftsmerkmale deuten darauf hin, daß die erosive Kraft großer Mengen Wasser das Ares-Tal ausgeschürft haben. Sehr wahrscheinlich wälzten sich riesige Fluten das Tal hinab und rissen große Mengen Gestein von den Talflanken, das von den Wassermassen zerkleinert, zerrieben und mitgeschleppt wurde. Die Sedimentfracht wurde weit im Norden der hier abgebildeten Gebiete hinter der Ares-Mündung in der Chryse-Ebene wieder abgelagert. Dort landete 1997 die amerikanische Sonde Mars Pathfinder und erkundete mit dem Rover Sojourner die Umgebung der Landestelle nach Spuren von Wasser.

Many features in the images are hints that the erosive power of large amounts of water had carved Ares Vallis in the Marian landscape. Most likely gigantic floods were running downhill, carving a deep canyon into Xanthe. Rocks eroded from the valley flanks were milled to smaller fractions and transported in the running water. Finally the sedimentary load was deposited far north at the mouth of Ares Vallis in the Chryse plains. The American probe “Mars Pathfinder” landed there in 1997, aimed to explore the landing site’s vicinity for traces of water with its small mobile rover “Sojourner”.

 
 Perspektive / Perspective view Die Bildsequenz zeigt die Stelle, an der sich Iani Chaos zum Ares Vallis öffnet. Scheinbar wahllos („chaotisch“) verteilt bilden einzelne Blöcke und Hügel eine zerklüftete Oberflächenstruktur. Diese mehrere hundert Meter hohen „Noppen“ sind vermutlich Überbleibsel einer Oberfläche, die eingestürzt ist, nachdem sich im Untergrund Hohlräume gebildet hatten. Die sich nach Norden erstreckenden, länglich gewundenen Strukturen deuten darauf hin, daß Wasser aus dem Untergrund von Iani Chaos wegströmte: Vermutlich sind einst im Grundgebirge gespeicherte Eismassen durch vulkanische Wärme zum Abtauen gebracht worden. Das Schmelzwasser ergoß sich dann in katastrophenartigen Fluten und dem Gefälle folgend Richtung Norden. Die noch intakten Teile der einstigen Oberfläche liegen nun als verstreute Hügel in der Landschaft.

 
 Perspektive #2 / Perspective view #2 The scenes displayed in the images show the transition zone between Iani Chaos and Ares Vallis. In a seemingly random (“chaotic”) distribution individual blocks of rock and hills form a disrupted pattern. These “knobs” are several hundred meters high; very likely they are remnants of a preexisting landscape that collapsed after cavities had formed beneath the surface. Elongate south-north trending curvilinear features, terraces, streamlined “islands” and the smooth, flat surface in the valley center are strong hints that running water was the medium that carved the valley. Ice stored in cavities in the Martian highland might have been melted by volcanic heat. The meltwater poured out and followed the pre-existing topography to the northern lowlands. Hundreds of isolated blocks, forming a weird pattern, are the remnants of the formerly intact surface.

 
 RGB Detail Farbbild 2 / RGB Colour Image Detail 2 Etwa einhundert Kilometer weiter nördlich mündet von Westen kommend ein mächtiger, zehn Kilometer breiter Seitenarm in das Ares Vallis. Große Wassermengen aus dem Aram Chaos vereinten sich hier mit dem Ares-Strom. An den Nordflanken des Tales sind große Hangrutschungen zu sehen, die an den freigelegten Steilwänden Schichtungen erkennen lassen. Auf dem Hochland scheint sich parallel zum heutigen Verlauf von Ares Vallis ein weiteres breites Flußtal mit weniger markantem Profil abzuzeichnen. Stromabwärts vereinigt sich von Osten kommend ein weiteres Tal mit Ares Vallis. Dieser Flußarm bahnte sich seinen Weg durch zwei Einschlagskrater im Xanthe-Hochland, die heute zum Teil mit Ablagerungen verfüllt sind.

 
 Perspektive #3 / Perspective view #3 After the first hundred kilometers another big, ten-kilometer wide valley arm is merging into Ares Vallis from the West. Large amounts of water, having their origin in Aram Chaos (outside the image) joined the stream of Ares. Fan-shaped deposits on the valley floor are the remnants of landslides at the northern flanks; at the freshly eroded cliffs layering is visible, possibly from lava layers that are ubiquitous in Xanthe. Further downstream another valley branch enters Ares from the East after it passed through an eroded impact crater in Xanthe. West of Ares Vallis, a more subtle river bed is running parallel to the main valley.

 
 RGB Farbbild / RGB Colour Image Die Farbansichten wurden aus dem senkrecht blickenden Nadirkanal und den Farbkanälen erstellt, die Schrägansicht wurde aus den Stereokanälen der HRSC berechnet. Die Anaglyphen werden aus dem Nadirkanal und einem Stereokanal abgeleitet. Die schwarzweißen Detailaufnahmen wurden dem Nadirkanal entnommen, der von allen Kanälen die höchste Auflösung zur Verfügung stellt.

The colour scenes have been derived from the three HRSC-colour channels and the nadir channel. The perspective views have been calculated from the digital terrain model derived from the stereo channels. The anaglyph image was calculated from the nadir and one stereo channel. The black and white high resolution images were derived form the nadir channel which provides the highest detail of all channels.

Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin), der auch die technische Konzeption der hochauflösenden Stereokamera entworfen hatte, geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 40 Co-Investigatoren aus 33 Institutionen und zehn Nationen. Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Leitung des Principal Investigators (PI) G. Neukum entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena -Optronik GmbH). Sie wird vom DLR -Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die Darstellungen wurden vom Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung erstellt.

The High Resolution Stereo Camera (HRSC) experiment on the ESA Mars Express Mission is led by the Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum who also designed the camera technically. The science team of the experiment consists of 40 Co-Investigators from 33 institutions and 10 nations. The camera was developed at the German Aerospace Center (DLR) under the leadership of the PI G. Neukum and built in cooperation with industrial partners (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH and Jena-Optronik GmbH). The experiment on Mars Express is operated by the DLR Institute of Planetary Research, through ESA/ESOC. The systematic processing of the HRSC image data is carried out at DLR. The scenes shown here were created by the PI-group at the Institute for Geological Sciences of the Freie Universitaet Berlin in cooperation with the German Aerospace Center (DLR), Institute of Planetary Research, Berlin.



Film - Teil 1: Der Durchbruch von Iani Chaos in das Ares-Tal

Movie - Part 1: Where Iani Chaos opens into Ares Vallis

Der Film zeigt den Oberlauf des Tales Ares Vallis und einen Teil seines Quellgebiets, die Senke Iani Chaos.

Der simulierte Flug (von Norden nach Süden) beruht auf digitalen Geländemodellen, die mit HRSC-Stereobilddaten erzeugt wurden. Die zu einem Mosaik zusammengefügten Aufnahmen entstanden bei drei Überflügen im Oktober 2004 aus etwa 280 Kilometer Höhe. Die ursprüngliche Bildauflösung betrug 12,5 Meter pro Bildpunkt (Pixel).

This movie shows a simulated flight over the upper reaches of Ares Vallis, a large outflow channel on Mars, and parts of its source region, Iani Chaos.

The simulated flight from North to South is based on a digital-terrain model derived from the stereo channels of the High Resolution Stereo Camera (HRSC) on board ESAÂ’s Mars Express mission. Three HRSC image strips gained from an altitude of approximately 280 kilometres altitude have been mosaicked to obtain a better regional perspective. The original resolution is 12.5 metres per pixel.



Film - Teil 2: Flug über den zentralen Teil der Valles Marineris

Movie - Part 2: Mountain Ranges in Central Valles Marineris

Das Video zeigt einen simulierten Flug über mehrere Bergrücken im zentralen Teil der Valles Marineris.

Die „Mariner-Täler“ – benannt nach der amerikanischen Sonde Mariner 9, die 1971 diese Canyons erstmals fotografierte – erstrecken sich über 4000 Kilometer von Westen nach Osten entlang des Marsäquators. Es ist das größte Talsystem des Sonnensystems: Die Schluchten sind zwischen sieben und elf Kilometer tief.

Die größte Nord-Süd-Ausdehnung der Valles Marineris beträgt knapp tausend Kilometer. Zu sehen sind Ophir Chasma und Candor Chasma, zwei jeweils etwa 200 Kilometer breite Schluchten, die durch langgezogene, parallel verlaufende und bis zu sieben Kilometer hohe Bergrücken getrennt sind. Das im Film gezeigte Gebiet hat etwa eine Ausdehnung der Fläche Süddeutschlands.

Der simulierte Flug beruht auf digitalen Geländemodellen, die mit HRSC-Stereobilddaten erzeugt wurden. Die zu einem Mosaik zusammengefügten Aufnahmen entstanden bei zwei Überflügen am 24. April und am 2. Mai 2004 aus etwa 500 Kilometer Höhe. Die ursprüngliche Bildauflösung lag zwischen 20 und 30 Meter pro Bildpunkt (Pixel).

The second half of this movie shows a simulated flight over several mountain ranges in the central part of the Valles Marineris on Mars.

The “Valleys of Mariner” are named after the American Mariner 9 orbiter, which imaged the huge canyon system in 1971 the first time. From West to East, the Valles Marineris stretch over 4000 kilometres along the Martian equator, being the biggest – and greatest! – canyon in the solar system. The valley floor can be as much as eleven kilometres below your feet when standing at the edge of Valles Marineris; on average, the valleys are seven kilometres deep.

Image data used for this movie of the central part of Valles Marineris are from two Mars Express orbits, one at 24 April 2004, the other at 2 May 2004, respectively, from an altitude of about 500 kilometres, resulting in image resolutions of approximately 25 metres per pixel.

Here Valles Marineris have their largest north-south extension. Several sub-valleys are divided by high mountain ranges, running in parallel to the entire canyon system. The two valleys seen here are named Ophir Chasma and Candor Chasma, and are each about 200 kilometres wide. The area shown in the movie is about the size of the southern half of Germany.


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Film / Movie: Iani Chaos & Valles Marineris

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Nadiraufnahme /

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RGB Colour Image

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RGB Detail Farbbild 1 /

RGB Colour Image Detail 1

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RGB Detail Farbbild 2 /

RGB Colour Image Detail 2

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Rot-Cyan Anaglyphe /

Red-cyan anaglyphe

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Perspektive /

Perspective view

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Perspektive #2 /

Perspective view #2

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Perspektive #3 /

Perspective view #3

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Stand: 18.07.2012

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