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08.05.2006

HRSC Produktserie #265 - Tempe Terra Orbit 1180

HRSC Press Release #265 - Tempe Terra (orbit 1180)


Tektonische Gräben in Tempe Terra

Tectonic Grabens in Tempe Terra

RGB Farbbild #1
RGB Farbbild #1
Am 19. Dezember 2004 nahm die hochauflösende Stereokamera (HRSC) auf der ESA-Sonde Mars Express im Orbit 1180 das Gebiet von Tempe Terra mit einer Auflösung von 16,5 m pro Bildpunkt auf. Die Abbildungen zeigen hiervon einen Ausschnitt bei 48,5° nördlicher Breite und 288,4° östlicher Länge.

On 19 December 2004 the High-Resolution Stereo Camera (HRSC) onboard the ESA spacecraft Mars Express obtained image data in Orbit 1180 with a ground resolution of approximately 16.5 metres per pixel. The data were acquired in the region of Northern Olympus Mons, at approximately 48.5° northern latitude and 288.4° eastern longitude.

Kontextkarte
Kontextkarte
Das Gebiet von Tempe Terra ist Teil des alten Hochlands des Mars. Die hier veröffentlichten Bildszenen zeigen einen Teil des Übergangsbereiches des alten Hochlandes und der geologisch jüngeren Nördlichen Tiefländer.

Durch eine starke tektonische Prägung sind in Tempe Terra zahlreiche Gräben entstanden, die der Region heute ein stark zergliedertes Aussehen verleihen. Die MOLA Kontextkarte zeigt auch die südlich an die HRSC Bildszenen angrenzende Region Mareotis Fossae mit den dafür typischen parallelen Grabenbrüchen, hier in NO - SW Ausrichtung. Nach tektonischer Prägung wirkten Folgeprozesse auf die Landschaft. In der Szene ist die Wirkung von Verwitterung und Massentransport gut zu erkennen. Die Oberfläche wirkt durch diese Prozesse geglättet, ursprünglich scharfe Kanten sind abgerundet und die vormals klare Orientierung der Gräben ist nur noch schwer erkennbar. Die Region wird als "Fretted Terrain" (zerfressenes Gebiet) bezeichnet und ist charakteristisch für den Übergangsbereich von Hochland zu Tiefland.

The Tempe Terra region of Mars displays a complex geologic history and is a part of the old martian highlands. The published image scene covers the transition zone between the old martian highlands and the geologically younger northern lowlands.

Tectonic processes have led to the development of a large amount of grabens dividing the area. The MOLA context map displays the region of Mareotis Fossae with its parallel grabens in NE - SW orientation in the south of the HRSC image scene. After the tectonic activity other processes reshaped the landscape. In the scene, the results of weathering and mass transport can be seen. Due to these processes, the surface has been smoothed, giving formerly sharp edges a rounded appearance. The region is called "Fretted Terrain" and is characteristic for the transition of highland to lowland.

Nadiraufnahme #1
Nadiraufnahme #1
Die Täler und Gräben sind 5 bis 10 Kilometer breit und bis zu 1500 Meter tief. Entlang ihrer Flanken ist die Schichtung des Gesteins teilweise zu erkennen. Auf den Böden der Gräben sind linienförmige Strukturen zu sehen, die auf eine langsame Fließbewegung von Material, vermutlich zusammen mit Eis, zurückgeführt werden. Gerade diese Fließstrukturen und Hinweise auf mögliches Eis im Untergrund lassen die Wissenschaftler vermuten, dass es sich um Blockgletscher oder ähnliche Phänomene, wie sie aus den alpinen Bereichen der Erde bekannt sind, handelt.

The valleys and grabens are 5 to 10 kilometers wide and up to 1500 meters deep. Along the graben flanks, the layering of the bedrock is exposed. The lineations on the valley floors are attributed to the slow viscous movement of material, presumably in connection with ice. These lineations and indications of possible ice underneath the surface lead scientist to assume that the structures are rock glaciers or similar phenomena, known from alpine regions on the Earth.

Rot-Cyan Anaglyphe #1
Rot-Cyan Anaglyphe #1
Die Stereo- und Farbfähigkeiten verbunden mit der hochauflösenden Abdeckung großer Gebiete der HRSC bieten neue Möglichkeiten, die komplexe geologische Geschichte des roten Planeten zu erforschen. Durch die neuen Bilddaten wird es den Wissenschaftlern ermöglicht, die Tektonik in der Frühzeit des Mars, aber auch die in seiner jüngeren geologischen Geschichte wirksamen Prozesse besser zu verstehen. So ermöglicht es die HRSC- Kamera in Verbindung mit den anderen Instrumenten an Bord der Sonde Mars Express und unter Einbeziehung von Daten anderer Missionen, unser Verständnis dieses faszinierenden Planeten zu verbessern.

The stereo and colour capability and the high-resolution coverage of extended areas of the HRSC camera allows for improved study of the complex geologic evolution of the red planet. By supplying new image data, the HRSC camera provides scientists with the opportunity to better understand the tectonics of Mars, but also processes active in the more recent geologic history. Data from the HRSC camera, coupled with information from other instruments on Mars Express and other missions, improves our understanding of this fascinating planet.

Die Farbansichten wurden aus dem senkrecht blickenden Nadirkanal und den Farbkanälen erstellt, die Schrägansicht wurde aus den Stereokanälen der HRSC berechnet. Die Anaglyphen werden aus dem Nadirkanal und einem Stereokanal abgeleitet. Die schwarzweißen Detailaufnahmen wurden dem Nadirkanal entnommen, der von allen Kanälen die höchste Auflösung zur Verfügung stellt.

The colour scenes have been derived from the three HRSC-colour channels and the nadir channel. The perspective views have been calculated from the digital terrain model derived from the stereo channels. The anaglyph image was calculated from the nadir and one stereo channel. The black and white high resolution images were derived form the nadir channel which provides the highest detail of all channels.

Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin), der auch die technische Konzeption der hochauflösenden Stereokamera entworfen hatte, geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 40 Co-Investigatoren aus 33 Institutionen und zehn Nationen. Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Leitung des Principal Investigators (PI) G. Neukum entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena -Optronik GmbH). Sie wird vom DLR -Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die Darstellungen wurden vom Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung erstellt.

The High Resolution Stereo Camera (HRSC) experiment on the ESA Mars Express Mission is led by the Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum who also designed the camera technically. The science team of the experiment consists of 40 Co-Investigators from 33 institutions and 10 nations. The camera was developed at the German Aerospace Center (DLR) under the leadership of the PI G. Neukum and built in cooperation with industrial partners (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH and Jena-Optronik GmbH). The experiment on Mars Express is operated by the DLR Institute of Planetary Research, through ESA/ESOC. The systematic processing of the HRSC image data is carried out at DLR. The scenes shown here were created by the PI-group at the Institute for Geological Sciences of the Freie Universitaet Berlin in cooperation with the German Aerospace Center (DLR), Institute of Planetary Research, Berlin.




Download
hochaufgelöste Bilddaten / high resolution image data

Kontextkarte:   TIF
(2 MBs)
JPG
(229 KBs)
Nadiraufnahme #1:   TIF
(17 MBs)
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(2 MBs)
RGB Farbbild #1:   TIF
(50 MBs)
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(2 MBs)
Rot-Cyan Anaglyphe #1:   TIF
(50 MBs)
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(2 MBs)

© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

 

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Stand: 18.07.2012

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