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29.01.2010

HRSC Produktserie #456 - Sirenum Fossae Orbit 6547

HRSC Press Release #456 - Sirenum Fossae (orbit 6547)


Perspektive [1]
Perspektive [1]
Am 6. Februar 2009 nahm die hochauflösende Stereokamera (HRSC), unter der Leitung des Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin, auf der ESA-Sonde Mars Express im Orbit 6547 einen Teil der Region Sirenum Fossae mit einer Auflösung von ca. 29 Metern pro Bildpunkt auf. Die Abbildungen zeigen hiervon einen Ausschnitt bei 28° südlicher Breite und 185° östlicher Länge.

On 6 February 2009 the High-Resolution Stereo Camera (HRSC), under the leadership of the Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum of Freie Universitaet Berlin, onboard the ESA spacecraft Mars Express obtained image data in orbit 6547 with a ground resolution of approximately 29 meters per pixel. The data were acquired in the region Sirenum Fossae at approximately 28° southern latitude and 185° eastern longitude.




Kontextkarte [2]
Kontextkarte [2]

Sirenum Fossae ist ein über 2500 Kilometer langes Bruchsystem südwestlich der Tharsis Vulkanregion mit dem höchsten Vulkan des Sonnensystems, Olympus Mons. Der Ausschnitt zeigt ein Gebiet im südlichen Hochland nördlich des Magelhaens Kraters. Das abgebildete Gebiet bedeckt mit einer Ausdehnung von ca. 230 Kilometer x 127 Kilometer eine Fläche von ca. 29.450 km². Das entspricht etwa der Größe Belgiens.

The graben system Sirenum Fossae extends for more than 2500 kilometers southwest of the Tharsis volcanic region, which accommodates Olympus Mons, the highest volcano in our solar system. The image exhibits an area in the southern highlands to the north of the Magelhaens Crater. The region extends approximately 230 kilometers x 127 kilometers and covers an area of about 29.450 km², which is the size of Belgium.



Farbkodiertes Höhenmodell [3]
Farbkodiertes Höhenmodell [3]

Das Bruchsystem Sirenum Fossae ist im Zusammenhang mit der Aufwölbung der Tharsis Region entstanden. Durch die Förderung großer Mengen von Magma an die Oberfläche entstanden zum einen die größten Vulkane des Sonnensystems, die Tharsis Montes sowie daraus resultierend, ausgedehnte, mächtige Lavadecken. Durch die Auflast der vulkanischen Gesteine entstanden Spannungen innerhalb der Kruste, die sich durch die Anlage von Bruchsystemen, in der Regel radial zur Tharsis Region, abbauten.

Lagekarte der beschriebenen<br>geologischen Strukturen [4]
Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
The graben system most likely developed due to the uprising of the Tharsis volcanic region. Here the largest volcanoes in the solar system, the Tharsis Montes, formed due to the ascent of large amounts of magma and its eruption onto the surface. As a result, vast, multiple and thick lava sheets were emplaced. Due to their imposed load, stress within the crust resulted, and which has been relieved in the formation of extensive fault and fracture systems commonly oriented radially to the Tharsis region.




Nadiraufnahme [5]
Nadiraufnahme [5]
Das südliche Hochland des Mars ist deutlich stärker bekratert und zeigt eine ältere Oberfläche als die sich nördlich anschliessenden Tiefländer der Nordhemisphäre. Die Prozesse, die zur Entstehung dieser markanten Hochland-Tiefland-Grenze geführt haben, werden noch untersucht. Deutlich sind auf der Abbildung zahlreiche, teilweise bis zu 50 Kilometer große Einschlagskrater zu erkennen (Lagekarte, Box 1). Krater dieser Größe entstehen heute nur noch äußerst selten und zeigen im Allgemeinen ältere Oberflächen an. Fast alle Krater in diesem Gebiet haben schon intensive Erosion erfahren.

RGB Farbbild [6]
RGB Farbbild [6]
The southern highlands of Mars are older than the northern lowlands based on the record of observed crater populations. The processes leading to the formation of the prominent highland-lowland boundary are still not fully understood. Impact craters up to 50 km in diameter are common in the displayed area (feature map, box 1). Surfaces recording craters of this size are usually very old and rarely developed in the recent past. Nearly all craters in the region experienced intense erosion.




Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Im mittleren Bildteil ist eine Hochebene zu erkennen, die an ihren Hängen deutliche Spuren von Erosion erkennen lassen. Insbesondere am Westhang (Lagekarte, Box 2) ist ein breiteres Tal zu erkennen, das sich hangaufwärts in zwei Seitenarme aufteilt. Einer der beiden Seitenarme scheint seinen Ursprung im teilweise verfüllten Krater zu besitzen. Desweiteren befinden sich im südlichen Bereich zwei lineare Strukturen. Diese verlaufen in Ost-West-Richtung und bilden einen Graben, der Teil des Sirenum Fossae Grabensystems ist.

In the central part of the region, a plateau-like area is recognisable showing evidence for enhanced erosion. In particular, on the western slope (feature map, box 2) a broader valley system is observed. Following the valley upslope, it branches with one branch likely originating at a partially filled impact crater. Furthermore, two parallel linear features are observed in the southern portion of box 2. These east-west oriented structures form a graben which is part of the Sirenum Fossae graben system.


Perspektive #2 [8]
Perspektive #2 [8]
Im südlichen Teil der Region befindet sich ein größerer Krater (Lagekarte im Zentrum, Box 3) mit einem Durchmesser von ca. 28 km. Dieser ist, im Gegensatz zu den meisten umliegenden Kratern, weniger stark erodiert und kaum verfüllt. Kraterrand und Zentralberg sind noch gut zu erkennen. Drei weitere Krater (Lagekarte, Box 3) befinden sich in unmittelbarer Nähe: im Westen (Kraterdurchmesser ca. 56 km), im Nordosten (Durchmesser ca. 34 km) sowie ein kleinerer Krater mit 9 km Durchmesser im Süden. Aufgrund der Morphologie und des Grades der Erosion kann man sofort eine relative Altersabfolge feststellen: die beiden größten Krater sind die ältesten, denn sie wurden vom zentralen Krater teilweise zerstört. Außerdem sind dessen Auswurfmassen in den beiden anliegenden Kratern noch gut erhalten. Der kleinste der vier Krater ist der jüngste, da dieser den Rand des zentralen Kraters überprägt hat.

Perspektive #3 [9]
Perspektive #3 [9]
There is a large impact crater with a diameter of about 28 km in the southern part of the region (feature map, at centre of box 3). In contrast to impact craters in its vicinity, this crater experienced less intense erosion and is only partially filled. Its crater rim and central peak are still preserved. There are three craters (feature map, box 3) in its immediate vicinity: to the west (crater diameter approx. 56 km), to the northeast (diameter c. 34 km), and a smaller crater of only 9 km in diameter to the south. On the basis of crater morphology and degree of erosion a relative chronology can be established: the largest two craters are the oldest because they have been partially destroyed by the mid-sized crater. Its ejecta material is still partially preserved within the largest two craters. The smallest, 9 km diameter crater, is the youngest crater since it impacted onto the crater rim of the mid-sized crater.


Die Farbansichten wurden aus dem senkrecht blickenden Nadirkanal und den Farbkanälen erstellt, die Schrägansichten wurden aus den Stereokanälen der HRSC berechnet. Die Anaglyphe wurde aus dem Nadirkanal und einem Stereokanal abgeleitet. Die schwarzweißen Detailaufnahmen wurden dem Nadirkanal entnommen, der von allen Kanälen die höchste Auflösung zur Verfügung stellt.

The colour scenes have been derived from the three HRSC-colour channels and the nadir channel. The perspective views have been calculated from the digital terrain model derived from the stereo channels. The anaglyph image was calculated from the nadir and one stereo channel. The black and white high resolution images were derived from the nadir channel which provides the highest detail of all channels.


Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin), der auch die technische Konzeption der hochauflösenden Stereokamera entworfen hatte, geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 40 Co-Investigatoren aus 33 Institutionen und zehn Nationen. Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Leitung des Principal Investigators (PI) G. Neukum entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena -Optronik GmbH). Sie wird vom DLR -Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die Darstellungen wurden vom Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung erstellt.

The High Resolution Stereo Camera (HRSC) experiment on the ESA Mars Express Mission is led by the Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum who also designed the camera technically. The science team of the experiment consists of 40 Co-Investigators from 33 institutions and 10 nations. The camera was developed at the German Aerospace Center (DLR) under the leadership of the PI G. Neukum and built in cooperation with industrial partners (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH and Jena-Optronik GmbH). The experiment on Mars Express is operated by the DLR Institute of Planetary Research, through ESA/ESOC. The systematic processing of the HRSC image data is carried out at DLR. The scenes shown here were created by the PI-group at the Institute for Geological Sciences of the Freie Universitaet Berlin in cooperation with the German Aerospace Center (DLR), Institute of Planetary Research, Berlin.




Download
hochaufgelöste Bilddaten / high resolution image data

Kontextkarte [2]:   TIF
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Farbkodiertes Höhenmodell [3]:   TIF
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Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
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Nadiraufnahme [5]:   TIF
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RGB Farbbild [6]:   TIF
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Rot-Cyan Anaglyphe [7]:   TIF
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Perspektive [1]:   TIF
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Perspektive #2 [8]:   TIF
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Perspektive #3 [9]:   TIF
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© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

 

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Stand: 18.07.2012

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