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06.03.2009

HRSC Produktserie #427 - Rupes Tenuis Orbit 5872

HRSC Press Release #427 - Rupes Tenuis (orbit 5872)


Perspektive [1]
Perspektive [1]
Am 29. Juli 2008 nahm die hochauflösende Stereokamera (HRSC), unter der Leitung des Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin, auf der ESA-Sonde Mars Express im Orbit 5872 einen Teil der Region Rupes Tenuis mit einer Auflösung von ca. 41 Metern pro Bildpunkt auf. Die Abbildungen zeigen hiervon einen Ausschnitt bei 81° nördlicher Breite und 297° östlicher Länge.

On 29 July 2008 the High-Resolution Stereo Camera (HRSC), under the leadership of the Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum of Freie Universitaet Berlin, onboard the ESA spacecraft Mars Express obtained image data in orbit 5872 with a ground resolution of approximately 41 meters per pixel. The data were acquired in the region of Rupes Tenuis at approximately 81° northern latitude and 297° eastern longitude.



Kontextkarte [2]
Kontextkarte [2]
Die Region Rupes Tenuis befindet sich am südlichen Rand der nördlichen Polkappe des Mars, etwa 5.500 Kilometer nord-nordöstlich der Vulkanregion Tharsis. Der Bildausschnitt zeigt ein etwa 44.000 km² großes Gebiet, das entspricht etwa der Größe der Niederlande. Am rechten Bildrand ist ein kleiner Teil der Chasma Borealis zu erkennen.

Rupes Tenuis is located at the southern edge of the Martian northern polar cap, approximately 5.500 kilometers north-northeast of the volcanic region Tharsis. The image exhibits an area covering approximately 44.000 km² which is almost the size of the Netherlands. The right side of the image exhibits a small section of Chasma Borealis.



Farbkodiertes Höhenmodell [3]
Farbkodiertes Höhenmodell [3]
Die beiden Polkappen des Mars bilden das größte heutige Wasservorkommen des roten Planeten. Daten des MARSIS Experiments an Bord der ESA Raumsonde Mars Express haben gezeigt, dass die Mächtigkeiten sowohl der Eiskappe des Nordpol als auch des Südpol stellenweise mehr als 3500 Meter erreicht.

The northern and southern polar caps accommodate the largest present day water reservoir of Mars. Recent data of the MARSIS Experiment on board Mars Express revealed that both, the southern polar ice shield as well as the northern polar ice shield, reaches a thickness of up to 3.500 meters.



Lagekarte der beschriebenen<br>geologischen Strukturen [4]
Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
Während der warmen Jahreszeit sublimiert vor allem das als dünne, cm bis dm dicke Schichten aufgelagerte, gefrorene Kohlendioxid und entweicht in die Atmosphäre. Der harte Wasser-Eis-Kern bleibt als Eiskappe zurück. Das Wechselspiel von Sedimentation dunklen Materials (vor allem Staub) und der Bildung neuer Schnee und Eisschichten im Winter führt zur Bildung einer deutlich erkennbaren Wechsellagerung, der sogenannten Polar Layered Deposits (1).

During the warmer period in summer most of the cm to dm thick layers of frozen carbon dioxide sublimates and escapes into the atmosphere. The hard water-ice-core remains as an ice-shield. The interplay of sedimentation of darker material (mostly dust) transported by wind and the re-deposition of snow and ice during the colder periods leads to the formation of the so-called Polar Layered Deposits which are clearly visible in the image (1).



Nadiraufnahme [5]
Nadiraufnahme [5]
Am oberen Bildrand ist deutlich ein über hundert Kilometer langer Einschnitt zu erkennen (2). Einschnitte dieser Art sind fast überall am Rand der Polkappen zu finden und reichen spiralförmig mehrere hundert Kilometer weit in die Polkappen hinein. Die Prozesse, die zur Entstehung dieser Strukturen geführt haben, sind noch nicht vollständig geklärt. Auch Chasma Boreale ist ein solcher Einschnitt, der am äußersten rechten Bildrand noch zu erkennen ist.

The upper edge of the image exhibits a more than 100 kilometers long incision (2). These helical incisions are common on the edges of the polar caps. The processes leading to the formation of these structures is still debated. Chasma Borealis, visible on the right edge of the image, is one of these incisions.



RGB Farbbild [6]
RGB Farbbild [6]
Die kleinen, kegelförmigen Erhebungen (3) wurden lange Zeit als Vulkankegel interpretiert. Neueste Daten lassen aber auch den Schluss zu, dass es sich zum Teil um Restberge handeln könnte, die aus Teilen verwitterungsresistentem Materials bestehen, das einst diese Region bedeckt hat.

Small, cone shaped uprisings (3) have long be interpreted as being volcanic in origin. New data suggested that some uprisings might also be remnants of older material formerly covering the area. The material might have been more resistant to erosion, forming the uprisings.



Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Die Farbansichten wurden aus dem senkrecht blickenden Nadirkanal und den Farbkanälen erstellt, die Schrägansicht wurde aus den Stereokanälen der HRSC berechnet. Die Anaglyphen werden aus dem Nadirkanal und einem Stereokanal abgeleitet. Die schwarzweiße Detailaufnahme wurde dem Nadirkanal entnommen, der von allen Kanälen die höchste Auflösung zur Verfügung stellt.

The colour scenes have been derived from the three HRSC-colour channels and the nadir channel. The perspective views have been calculated from the digital terrain model derived from the stereo channels. The anaglyph image was calculated from the nadir and one stereo channel. The black and white high resolution image was derived from the nadir channel which provides the highest detail of all channels.



Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin), der auch die technische Konzeption der hochauflösenden Stereokamera entworfen hatte, geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 40 Co-Investigatoren aus 33 Institutionen und zehn Nationen. Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Leitung des Principal Investigators (PI) G. Neukum entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena -Optronik GmbH). Sie wird vom DLR -Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die Darstellungen wurden vom Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung erstellt.

The High Resolution Stereo Camera (HRSC) experiment on the ESA Mars Express Mission is led by the Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum who also designed the camera technically. The science team of the experiment consists of 40 Co-Investigators from 33 institutions and 10 nations. The camera was developed at the German Aerospace Center (DLR) under the leadership of the PI G. Neukum and built in cooperation with industrial partners (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH and Jena-Optronik GmbH). The experiment on Mars Express is operated by the DLR Institute of Planetary Research, through ESA/ESOC. The systematic processing of the HRSC image data is carried out at DLR. The scenes shown here were created by the PI-group at the Institute for Geological Sciences of the Freie Universitaet Berlin in cooperation with the German Aerospace Center (DLR), Institute of Planetary Research, Berlin.




Download
hochaufgelöste Bilddaten / high resolution image data

Kontextkarte [2]:   TIF
(992 KBs)
JPG
(163 KBs)
Farbkodiertes Höhenmodell [3]:   TIF
(37 MBs)
JPG
(3 MBs)
Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
:   
TIF
(18 MBs)
JPG
(3 MBs)
Nadiraufnahme [5]:   TIF
(19 MBs)
JPG
(3 MBs)
RGB Farbbild [6]:   TIF
(57 MBs)
JPG
(3 MBs)
Rot-Cyan Anaglyphe [7]:   TIF
(30 MBs)
JPG
(2 MBs)
Perspektive [1]:   TIF
(25 MBs)
JPG
(2 MBs)

© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

 

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Stand: 18.07.2012

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