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24.04.2009

HRSC Produktserie #431 - Ariadnes Colles Orbit 4209

HRSC Press Release #431 - Ariadnes Colles (orbit 4209)


Perspektive [1]
Perspektive [1]
Am 16. April 2007 nahm die hochauflösende Stereokamera (HRSC), unter der Leitung des Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin, auf der ESA-Sonde Mars Express im Orbit 4209 einen Teil der Region Ariadnes Colles mit einer Auflösung von ca. 13 Metern pro Bildpunkt auf. Die Abbildungen zeigen hiervon einen Ausschnitt bei 34° südlicher Breite und 172° östlicher Länge.

On 16 April 2007 the High-Resolution Stereo Camera (HRSC), under the leadership of the Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum of Freie Universitaet Berlin, onboard the ESA spacecraft Mars Express obtained image data in orbit 4209 with a ground resolution of approximately 13 meters per pixel. The data were acquired in the region Ariadnes Colles at approximately 34° southern latitude and 172° eastern longitude.



Kontextkarte [2]
Kontextkarte [2]
Auf dem Mars gibt es zahlreiche so genannte „Chaotische Gebiete“, die sich durch eine scheinbar regellose Häufung von Gesteinsblöcken unterschiedlichster Größe und tafelbergähnlichen Erhebungen auszeichnen. Ariadnes Colles ist ein solches Chaotisches Gebiet im südlichen Hochland des Mars. Mit einer Ausdehnung von ca. 180 km x 160 km ist Ariadnes Colles etwa halb so groß wie Estland. Die Bilder zeigen die nordwestlichen Ausläufer des Gebietes.

Mars exhibits numerous so-called “chaotic terrains”, areas with an apparently inordinate accumulation of rock blocks of varying size and mesa like uprisings. Ariadnes Colles is one these chaotic terrains in the southern highlands of Mars. It extends across an area of 180 km x 160 km and is roughly half the size of Estonia. The images show the northwestern branch of the region.



Farbkodiertes Höhenmodell [3]
Farbkodiertes Höhenmodell [3]
Ein Großteil der Region wird von unregelmäßig geformten und unterschiedlich großen Blöcken dominiert, die regellos über das Gebiet verteilt auftreten (1). Die Größe der Blöcke variiert von etwa einem Kilometer bis zu 10 Kilometern. Sie sind deutlich heller gefärbt als die dazwischen liegenden Bereiche. Vereinzelt sind die größeren Blöcke tafelbergähnlich ausgebildet und erreichen eine Höhe von bis zu 300 Metern (2). Auffällig ist eine Lineation auf der Oberfläche der Blöcke, die eine deutliche Vorzugsrichtung in nordwest-südöstlicher Richtung zeigt (3). Die nordwestlichen Flanken der Geisteinsfragmente sind stellenweise deutlich stärker erodiert als die südöstliche Seite der Blöcke.

The bulk of the area is dominated by erratically shaped rock blocks of varying size (1). The size of the rocks is between 1 kilometer and up to 10 kilometers. They are lighter colored than the neighboring areas. Some larger blocks appear like mesa and can reach a height of up to 300 meters (2). Eye catching is a lineation on the surface of the blocks showing a preferred northwest-southeast orientation (3). The north-western flanks are stronger eroded than the opposing south-eastern flanks.



Lagekarte der beschriebenen<br>geologischen Strukturen [4]
Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
Im Südwesten der Region sind deutlich sogenannte „wrinkle ridges“ zu erkennen, die im Zuge vulkano-tektonischer Prozesse (Kompression) entstehen (4). Die wrinkle ridges bilden die westliche Begrenzung von Ariadnes Colles.

Due to volcano-tectonic processes (compression) so-called “wrinkle ridges” may form. The south-western part of the area exhibits such wrinkle ridges (4). They are the western boundary of Ariadnes Colles.



Nadiraufnahme [5]
Nadiraufnahme [5]
Im Gegensatz zu anderen bekannten Chaotischen Gebieten wie beispielsweise Iani Chaos (siehe Press Release) ist Ariadnes Colles kein Quellgebiet, was die Frage offen lässt, ob dieses Gebiet durch Einwirkung von Wind oder durch die erosive Wirkung von Wasser entstanden ist.

In contrast to other chaotic terrains such as Iani Chaos (see Press Release), Adrianes Colles is no headwater region. This raises the question if the region was formed by water or wind.



RGB Farbbild [6]
RGB Farbbild [6]
Bei dem dunkleren Material, welches besonders im Süden der Region das Gebiet zwischen den Blöcken bedeckt, handelt es sich vermutlich um Sand oder vulkanische Asche (5). Stellenweise ist deutlich zu erkennen, dass das lockere, dunkle Material an die Hänge der größeren, tafelbergartigen Erhebungen geweht wurde (5).

The darker material in the southern part of the area is most likely sand or volcanic ash (5). Some slopes of the mesa shaped uprisings have been covered by the dark material which was blown up on the slopes (5).



Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Am rechten Bildrand ist ein großer, bis zu 1200 Meter tiefer Krater zu erkennen (6), der von einem späteren, kleineren Krater überlagert wird. Der größere Krater ist mit einem Durchmesser von 30 Kilometern etwa so groß wie Hamburg. Der jüngere, kleinere Krater hat einen Durchmesser von ca. 10 Kilometern.

A large, up to 1200 meters deep impact crater is visible on the left side of the image (6), superimposed by a smaller crater. The larger crater has a diameter of approximately 30 Kilometers and covers an area roughly the size of Hamburg. The smaller and younger crater which is almost centered in the older crater has a diameter of just 10 Kilometers.



Die Farbansichten wurden aus dem senkrecht blickenden Nadirkanal und den Farbkanälen erstellt, die Schrägansicht wurde aus den Stereokanälen der HRSC berechnet. Die Anaglyphen werden aus dem Nadirkanal und einem Stereokanal abgeleitet. Die schwarzweiße Detailaufnahme wurde dem Nadirkanal entnommen, der von allen Kanälen die höchste Auflösung zur Verfügung stellt.

The colour scenes have been derived from the three HRSC-colour channels and the nadir channel. The perspective views have been calculated from the digital terrain model derived from the stereo channels. The anaglyph image was calculated from the nadir and one stereo channel. The black and white high resolution image was derived from the nadir channel which provides the highest detail of all channels.

Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin), der auch die technische Konzeption der hochauflösenden Stereokamera entworfen hatte, geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 40 Co-Investigatoren aus 33 Institutionen und zehn Nationen. Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Leitung des Principal Investigators (PI) G. Neukum entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena -Optronik GmbH). Sie wird vom DLR -Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die Darstellungen wurden vom Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung erstellt.

The High Resolution Stereo Camera (HRSC) experiment on the ESA Mars Express Mission is led by the Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum who also designed the camera technically. The science team of the experiment consists of 40 Co-Investigators from 33 institutions and 10 nations. The camera was developed at the German Aerospace Center (DLR) under the leadership of the PI G. Neukum and built in cooperation with industrial partners (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH and Jena-Optronik GmbH). The experiment on Mars Express is operated by the DLR Institute of Planetary Research, through ESA/ESOC. The systematic processing of the HRSC image data is carried out at DLR. The scenes shown here were created by the PI-group at the Institute for Geological Sciences of the Freie Universitaet Berlin in cooperation with the German Aerospace Center (DLR), Institute of Planetary Research, Berlin.




Download
hochaufgelöste Bilddaten / high resolution image data

Kontextkarte [2]:   TIF
(3 MBs)
JPG
(276 KBs)
Farbkodiertes Höhenmodell [3]:   TIF
(48 MBs)
JPG
(5 MBs)
Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
:   
TIF
(20 MBs)
JPG
(4 MBs)
Nadiraufnahme [5]:   TIF
(20 MBs)
JPG
(4 MBs)
RGB Farbbild [6]:   TIF
(43 MBs)
JPG
(3 MBs)
Rot-Cyan Anaglyphe [7]:   TIF
(44 MBs)
JPG
(3 MBs)
Perspektive [1]:   TIF
(23 MBs)
JPG
(2 MBs)

© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

 

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Stand: 18.07.2012

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