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20.01.2012
In diesem Monat zeigen wir einen Überflug über ein großes Ausflusstal nördlich der Dichotomiegrenze zwischen dem südlichen Hochland und dem nördlichen Tiefland, bei Mawrth Vallis. Höchstwahrscheinlich formte fließendes Wasser dieses über 600 Kilometer lange und bis zu 2 Kilometer tiefe Tal. Die Analyse von Daten des OMEGA Spektrometers an Bord der europäischen Raumsonde Mars Express bestätigten die Existenz eisen- und aluminiumreicher Tonminerale in Mawrth Vallis. Vergleichbare Minerale entstehen auf der Erde bei der Verwitterung vulkanischer Gesteine und in hydrothermalen Systemen (z. B. bei der Interaktion von Vulkanismus und Wasser).
Die Sedimentation von Tonmineralen erfolgt im Allgemeinen nur in stehenden oder sehr langsam fließenden Gewässern, da die sehr kleinen Tonpartikel durch die Strömung des Wassers in Schwebe gehalten werden. Mawrth Vallis könnte also in der Vergangenheit eine Art großer See gewesen sein. Der Nachweis von flüssigem Wasser an dieser Stelle und damit die Existenz einer der Grundvoraussetzungen für Leben lässt Mawrth Vallis im Licht der Frage nach „Leben auf dem Mars“ höchst interessant erscheinen.
Die beste Bodenauflösung des Nadir-Kanals beträgt ca. 25 Meter pro Bildpunkt. Für die gezeigte Sequenz wurden vier HRSC Orbits verwendet. Diese Animation wurde mit der Software LightWave erstellt.
Video: Copyright ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum) |
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Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin), der auch die technische Konzeption der hochauflösenden Stereokamera entworfen hatte, geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 40 Co-Investigatoren aus 33 Institutionen und zehn Nationen. Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Leitung des Principal Investigators (PI) G. Neukum entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena-Optronik GmbH). Sie wird vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die Darstellungen wurden vom Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin erstellt.